Ich sag’s mit Emojis – Über Missverständnisse, Genderkritik und die Freudentränen.

Ich sag’s mit Emojis – Über Missverständnisse, Genderkritik und die Freudentränen.

Wieviel SMILE und DON’T SMILE haben uns die kleinen Bildchen schon beschert.

Mittlerweile hat sich natürlich schon ein richtiger Forschungszweig zu Emoticons (oldschool getippte Smileys) und Emojis (Smileys + Bildvarianten bei WhatsApp und Co.) entwickelt. Die Profis stellen euch heute mal ihr persönliches Best-Of zu Emojis vor.

+++Achtung: Fehlkommunikation dank Emojis+++

Es ist eigentlich kaum zu fassen, aber: Auf unterschiedlichen Plattformen sehen ein und derselbe Emoji unterschiedlich aus. Nehmen wir mal das Beispiel des „grinsenden Smileys“. Klar, den gibt es in zig Varianten. Mal sind die Augen zu Schlitzen verengt, geweitet oder mit Tränen bestückt – mal ist der Mund offen, zeigt mehr oder weniger Zähne. Aber: Wusstet ihr, dass ein und derselbe Emoji – sprich ein grinsender Smiley (der sog. „grinning face with smiley eyes“) – ganz unterschiedlich auf verschiedenen Plattformen aussehen kann?

Übersicht Emojis

Die bekanntesten Emojis – ihr werdet sie überall finden. (Quelle Screenshot: http://grouplens.org)

 

Zu diesem Ergebnis kommt eine kürzlich veröffentlichte Studie. Die ForscherInnen untersuchten dabei, ob die unterschiedlichen Emoji-Fonts (Emoji-Symbole) eine Fehlkommunikation verursachen. Dafür verglichen sie, wie Nutzer Emojis interpretieren. Dafür sollten die Probanden 22 Emojis in Worten beschreiben und die durch das Emoji ausgedrückte Empfindung angeben. Bei jedem der 22 ausgewählten Emojis fand sich Potenzial für Missverständnisse. Zum Beispiel wird der „grinning face with smiley eyes“-Emoji in Apple-Ansicht von den Nutzern tendenziell eher negativ interpretiert. Sendet nun ein IPhone-Nutzer diesen Emoji an einen Samsung-Nutzer, kommt dieser nicht nur mit offenen Mund und roten Bäckchen an, sondern wird auch als äußerst positiv bewertet. Noch erstaunlicher ist allerdings: Auch wenn die Nutzer genau dasselbe Emoji-Font sehen, z.B. das zähnefletschende Apple Grinserli, interpretieren sie es unterschiedlich. Wir schlussfolgern: Nicht nur Wort- auch Bildkommunikation ist missverständlich. Wir empfehlen: Einfach mal wieder face-to-face treffen, denn dann lassen sich Emotionen am besten ablesen!

Ganz auf sie verzichten, wär aber auch Unsinn – schließlich gibt’s so viele wirklich gute & vor allem immer wieder neue Emojis – Stimmt’s Lena?


Businessfrau statt Braut, Ärztin statt Prinzessin

Eigentlich ein bisschen peinlich, dass die weiblichen Darstellungsformen der Emojis sich bisher auf Braut, Prinzessin, Tänzerin und das auch noch wahlweise mit Bunny-Öhrchen beschränken. Wir stellen jetzt keine weiterführenden Gedanken zu den Entwicklern der Emojis an, sondern verweisen auf die Vorschläge der Googler-MitarbeiterInnen zu arbeitenden Frauen- und Männer Emojis. Hier finden sich z.B. neben der Businessfrau und Ärztin auch die Softwareentwicklerin oder Metallarbeiterin.

Emoji aus Industrie

Es gibt sie – die Emojis für jeden Berufszweig. (Quelle Screenshot: http://unicode.org)

 

Insgesamt 13 neue Emojis zeigen Frau im Beruf. Keine Sorge, die Männeräquivalente gibt’s auch dazu. Wir stimmen mit der Anmerkung der Google-MitarbeiterInnen überein: „We recognize the importance of having an inclusive representation of all people in emoji, whether they identify with a specific gender or not. We believe an egalitarian, sensitive, and compelling representation of gender in emoji is extremely important.”

Wusstet ihr…

…dass das Oxford Dictionary „Emoji“ zum Wort des Jahres 2015 gekürt hatte? – genau, das Freudentränen-Emoji im Speziellen. In Zusammenarbeit mit SwiftKey (die übrigens den fantastischen Emoji-Report 2015 herausgebracht haben) hat Oxford University Press mal die Nutzungshäufigkeit, der beliebtesten Emojis weltweit, und den Gebrauch des Wortes „Emoji“ ermittelt. Resultat: Der „face of tears with joy“-Emoji wird am häufigsten verwendet. Auch der Gebrauch des Wortes hat sich im Vergleich zu 2014 verdreifacht. In der Begründung für die Wahl als Wort des Jahres 2015 heißt es, das Emoji drücke in besonderer Weise die Stimmungen und Gedanken des Jahres 2015 aus. Uups, da haben wir plötzlich eine ka…, äh komische Assoziation für 2016, zumindest in Bezug auf das Wetter.

Und HIER gibt’s die Zusammenfassung des Artikels als Video 😉

Ach ja – und hier geht’s zur Quelle der Emoji-Übersicht (Screenshot) und dort zur Quelle der Berufs-Emojis (Screenshot).