Ausloggen bei Facebook & Co – darum ist es so wichtig!

Ausloggen bei Facebook & Co – darum ist es so wichtig!

Noch eben schnell bei Facebook reinschauen, einen Kommentar schreiben, bei Instagram kurz ein Bild liken. Weiter geht’s zur Baumarkt-Website und noch ein bisschen Onlineshopping – und kurz darauf taucht im eigenen Facebook-Feed Werbung für genau diese Seiten auf. Wieso erscheint wie von Zauberhand das Produkt, mit dem man gerade geliebäugelt hat, plötzlich in dieser Werbeanzeige?

Nicht nur Facebook ist auf Schritt und Tritt dabei

Hinter diesem Phänomen steckt keine Zauberei, sondern knallhartes Marketing, das mit Hilfe verschiedener Analyse- und Trackingtools immer weiter verbessert und an den Kunden angepasst wird. Es gibt sie unter verschiedenen Namen: Facebook Pixel, Google Analytics, Cookies. Während sich kaum noch jemand aus Facebook, Instagram und anderen Social Media Plattformen abmeldet, laufen im Hintergrund diese kleinen Programme weiter, die die Schritte – bzw. Klicks – der User*innen mitverfolgen.

Von Keksen platzieren…

Cookies sind Textdateien, die von einer Webseite auf dem eigenen Laptop, Handy oder Tablet abgelegt werden, sobald ein*e Nutzer*in die Seite besucht. Sie sorgen zum einen dafür, dass die Seite bequem zu bedienen ist und alle Funktionen verfügbar sind. Möchte der Nutzer zum Beispiel die Schuhe, die er eben bewundert hat, in den Warenkorb legen und noch weiter stöbern, so wäre der Artikel nach dem Wechsel auf eine andere Seite wieder verschwunden. Die Spielekonsole, die sich die Nutzerin vorgemerkt hat, stünde nach einem Blick auf ein anderes Produkt nicht mehr auf dem Wunschzettel – der Server, über den die Kommunikation mit der Webseite läuft, kann sich so etwas einfach nicht merken. Ein Cookie dagegen schon.

… und Spuren verfolgen

Es kann also ganz nützlich sein, Cookies zu verwenden. Allerdings können diese „Kekse“ auch dafür verwendet werden, die Schritte von Nutzer*innen im Netz nachzuverfolgen. Damit lassen sich ihre jeweiligen Interessen und Vorlieben herausfinden – diese Rückverfolgung nennt sich Tracking. Sie erlaubt Unternehmen, in die Köpfe ihrer Kund*innen zu blicken und den Erfolg ihrer Advertising Kampagnen nachzuvollziehen, um so passgenau zugeschnittene Werbung für die Nutzer*innen anzeigen zu können.

Wo ist das Problem?

Von Privatsphäre kann man bei der Erstellung von so detaillierten Nutzer*innenprofilen kaum noch sprechen. Gerade mit Facebook Pixel lässt sich zum Beispiel ganz einfach nachvollziehen, ob jemand nur auf eine Anzeige geklickt, etwas in den Warenkorb gelegt oder sogar gekauft hat. Und was diese*r Nutzer*in sich sonst noch so angeschaut hat – denn Facebook Pixel, die in einer Webseite eingebaut sind, verraten Facebook alles. Solange es geöffnet ist.

Wie kann ich mich schützen?

Dieses Risiko ist schon länger bekannt und daher muss laut der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) jede Seite, die Facebook Pixel oder andere Cookies verwendet, die aktive Zustimmung der Nutzer*innen einholen. Darüber hinaus kann man selbst einiges tun, um die eigenen Daten zu schützen:

Browsereinstellungen anpassen:
In jedem Browser können die Einstellungen für Cookies individuell angepasst werden. Nutzer*innen können Cookies generell erlauben. Damit können alle Aktivitäten ungehindert getrackt werden. Wer dagegen alle Cookies blockt, kann womöglich bestimmte Funktionen von Webseiten nicht mehr nutzen. Daher gilt: sorgfältig abwägen und eventuell die Einstellungen für bestimmte Seiten einzeln vornehmen.

Adblocker verwenden:
Ein Adblocker verhindert, dass über eingeblendete PR und darin integrierte Cookies das eigene Surfverhalten rückverfolgt und analysiert werden kann. Manche Seiten verlangen zwar, dass Nutzer*innen ihre PR nicht blocken, um den Inhalt nutzen zu dürfen. Es ist aber trotzdem eine gute Idee einen Adblocker zu verwenden: Adblocker lassen sich ein- und ausschalten und können so gezielt benutzt werden – entweder um eigene Daten zu schützen, oder um eine interessante Webseite doch betrachten zu können.

Logout:
Das effektivste Mittel, um dem Tracking zu entkommen, ist ganz schlicht und einfach das Ausloggen. Dieser Vorgang unterbricht die Interaktion zwischen einer Webseite, die zum Beispiel Facebook Pixel installiert hat, und Facebook selbst. Damit können solche Webseiten Facebook nichts mehr verraten. Vor allem an öffentlichen Arbeitsplätzen wie Bibliotheken ist es sinnvoll, sich von allen Anwendungen abzumelden und Cookies im Browser zu löschen. Wer einmal vergessen haben sollte, sich direkt nach der Sitzung von Facebook abzumelden, kann sich auch bequem und einfach von zu Hause aus noch nachträglich ausloggen.

Fazit

Neben den richtigen Privatsphäre-Einstellungen auf Social Media Plattformen selbst ist es also wichtig ist, sich darüber bewusst zu sein, wie Cookies funktionieren: wann Cookies eingesetzt werden, wann sie nützlich sind, und wann man ihnen lieber keine Chance lässt! Eine weitere Möglichkeit ist daher, auch die Browsereinstellungen anzupassen und Adblocker zu aktivieren. Und wer Facebook, Insta & Co nicht jedes Detail des Online-Privatlebens über Schuhe oder Spielekonsolen preisgeben möchte, sollte dabei an das Wichtigste im Umgang mit Social Media denken: immer ausloggen! Bei weiteren Fragen dazu sind die Social Media Profis jederzeit der richtige Ansprechpartner.