Sehen und gesehen werden.
Derzeit tummeln sich mehr als 70 Millionen Nutzer aus Pinterest – über 80 Prozent davon sind weiblich und knapp 84 Prozent davon nutzen Pinterest aktiv. Gleich mal vorweg gesagt: Wer jetzt denkt, dass dieser Social Media Kanal nur was für Frauen ist und somit nur für bestimmte Produktklassen in Frage kommt, der täuscht sich. a) Frauen haben Freunde, Partner und männliche Bekannte, denen sie etwas schenken, empfehlen und zeigen wollen, b) die Interessen sind ja ein Glück auch bei Frauen unterschiedlicher Natur – und c) es bleiben ja auch noch knapp 20 Prozent männliche User übrig. So oder so werden auf Pinterest pro Minute 3.472 Bilder gepinnt. Als Liebling des E-Commerce wird diese „Bildersuchmaschine“ nach dem eher gemütlichen Start 2010 nun immer populärer und auch hier zu Lande wird Pinterest immer bekannter und beliebter. Warum? Das können wir hier mal ganz klar und übersichtlich festpinnen:
> Nutzer können Interessantes festhalten und später dahin zurückkehren
> Rich Pins bieten den Nutzern Mehrwert
> Promoted Pins dienen als nachhaltige Werbemittel
> Marktforschung mit Pinterest
> Bildnetzwerk & Inspirationsquelle
> kostenloses Marketing durch Follower
> lange Lebensdauer der Pins
> Share-Button für mehr Reichweite
> Messbarer Erfolg mit Pinterest Analytics
Erst mal ganz allgemein …
Die Erfolgsformel für Pinterest: 5-50-5 – 5 Pins pro Tag, 50 Pins pro Board und min. 5 Boards insgesamt. Ob diese Formel ein absolutes Muss ist, bleibt offen, doch den Experten nach hat es sich wohl bewährt. Pinterest ist eine Art Bildnetzwerk und hier finden sich neben professionellen und stimmungsvollen Bildern von Usern auch zahlreiche Bilder aus Onlineshops – die auf den eigenen Wänden gesammelt werden – entweder um sich nur daran zu erfreuen, um sie anderen zu zeigen oder um später etwas zu kaufen. Pinterest ist für die Mehrzahl der User vor allem Bildersuchmaschine, Inspirationsquelle und Sammeltool. DISCOVER – SAVE – DO – lautet das Motto. Die User entdecken interessante Dinge im Netz – pinnen diese fest – und probieren, machen oder kaufen. Der wohl wichtigste Aspekt bei Pinterest ist die Überlebensdauer der Pins – ein Tweet ist max. ein paar Minuten aktuell, ein Post vielleicht ein paar Stunden – ein Pin bleibt (wesentlich länger).
Das effektive Bildnetzwerk für Unternehmen?
Bei Pinterest agieren User im Alter zwischen 25 bis 54 Jahren – und genau diese verbrachten im Januar 2014 durchschnittlich mehr als 3.500 Minuten auf Pinterest – und das nur mobil. Die Gründe, warum Unternehmen Pinterest nutzen sollten, können und es bereits tun, sind vielfältig. Die Online-Pinnwand funktioniert ähnlich wie Facebook, denn alles, was man hier pinnt, können die Follower sehen – wie eben bei Facebook meine Fans auch meine geteilten oder produzierten Inhalte sehen können. Ich sehe also, was andere pinnen und andere sehen, was ich pinne. Auch hier ist wie bei Facebook und Co. ein Profilbild und eine Unternehmensbeschreibung möglich und nötig.
Ein ganz wesentlicher Punkt bei Pinterest ist die Marktforschung. Gerade für Unternehmen ist es interessant zu schauen, welche Inhalte sind für welche Nutzer interessant und wofür interessieren sich die User am meisten. Welche Bilder und Inhalte werden weitergepinnt? Was pinnen die meisten User? Mit ein bisschen Erfahrung im Umgang mit Pinterest lässt sich anhand der Art und Weise, wie ein User sein Pinnboard aufbaut, schnell erkennen, wie er tickt. Das ist gerade für Unternehmen nicht unwichtig. Hier kann man schon vorab sehen, ob die eigene relevante Zielgruppe aktiv und überhaupt vorhanden ist. Denn wie bei jedem Social Media Kanal sollte man sich vor der Nutzung drei Fragen stellen:
- Ist meine Zielgruppe vorhanden?
- Was will ich erreichen?
- Ist dieser Social Media Kanal der richtige, um meine Ziele zu erreichen?
Auch als Inspirationsquelle eignet sich Pinterest hervorragend. Als wahnsinnig ergiebiger Ideenpool kann man sich hier wunderbar inspirieren lassen und findet für die ein oder andere Kampagne oder Werbemaßnahme sicher was Passendes. Und gucken Sie als Unternehmen auch einfach mal, wie andere Unternehmen das machen – wem folgen sie, was pinnen sie, was repinnen sie? Man kann sich bei Pinterest so wunderbar verlieren. Von einem Bild zum nächsten, von einer Idee zur nächsten Inspiration – die User klicken sich durch die Bildwelt, gelangen immer tiefer hinein und landen am Ende vielleicht bei einem Produkt ihres Unternehmens. Das passiert ganz automatisch, selbst wenn sie am Anfang überhaupt nicht dort hin wollten – zum Schluss gelangen sie von Blumen, über Kuchen bis hin zu einem Bild ihres Unternehmens – et voilà!
Neukundengewinnung und kostenloses Marketing sind die nächsten Punkte. Ist die Zielgruppe vorhanden und hat man als Unternehmen genug Potential, um Pinterest effektiv zu nutzen (soll heißen: Produkte und Inhalte, die sich visuell wunderbar vermarkten lassen) – dann lassen sie hier auch definitiv neue Kunden gewinnen. Beginnt ein Pin erst mal auf den verschieden Boards populär zu werden, erzielt das eine Menge Traffic und die User nehmen Notiz von Ihrem Unternehmen. Genau wie bei Instagram und Facebook kann man bei Pinterest durch aussagekräftige Bilder das Interesse der Follower wecken und so kostenlos Namen, Firma und Produkt streuen – quasi kostenloses Marketing durch die Follower. Das besondere bei Pinterest ist die lange Lebensdauer ihrer Inhalte. Während bei Facebook ständig neue Posts online gehen, bereits nach ein paar Minuten nicht mehr angezeigt werden, weil die Flut an neuen Inhalten enorm groß ist oder auf Grund der Reichweitenreduzierung überhaupt nicht angezeigt werden, hält sich ein Pinterest-Pin knapp dreieinhalb Monate – immerhin 1.600 Mal länger als ein Post bei Facebook.
Auch SEO spielt eine wichtige Rolle, denn bei der Art und Weise, wie diese Plattform funktioniert, reichen Bilder allein nicht aus. Schlüsselwörter (Keywords) werden extrem wichtig – denn googelt man ein Stichwort, werden meist ganz oben in den Suchergebnissen die Pinterest-Seiten angezeigt, die Boards mit den passenden Produkten zu diesen Keywords enthalten. Gute Texte mit richtigen Stichworten sind also für die effektive und erfolgreiche Nutzung von Pinterest enorm wichtig. Darüber hinaus sollten die Pinnwände einer passenden Kategorie zugeordnet werden – zusammen mit starken Beschreibungstexten erleichtert das innerhalb der Plattform das Auffinden von Pinnwände über die Suchfunktion. Produktnahes Tagging ist natürlich auch hier nicht zu verachten – denn die verwendeten Wörter und Begriffe werden in den Index von Pinterest aufgenommen und für die Suche auf der Plattform verwendet. Aber bitte keine Hashtag-Wüste produzieren – das regt nicht an, inspiriert nicht und bringt für die Suchfunktion auch recht wenig. Und Inspiration und Entdeckergeist sind für Pinterest immer noch das Wichtigste.
Mehrwert wird ja immer wieder gern genommen – und deshalb gibt es bei Pinterest auch die sogenannten RICH PINS. Speziell für Unternehmen angelegt, können „Rich Pins“ dem User zusätzliche Informationen geben. In fünf Kategorien (Ort, Artikel, Produkt, Rezept, Film) können zusätzliche Elemente an die Pinnwand geheftet und dann mit einem rot-weißen Pin-Symbol markiert werden. Ähnlich wie bei der Nutzung von Meta-Tags geben diese Symbole dann weitere Infos. Rich Pins müssen von Unternehmen bei Pinterest beantragt werden. Und zum Schluss noch das Thema Verkaufsförderung. Mit den PROMOTED PINS haben Unternehmen seit kurzem auch auf Pinterest die Möglichkeit, gezielter auf sich aufmerksam zu machen. Nutzerorientierter als bei anderen Kanälen werden diese Pins als Werbung auf natürliche Art und Weise in den Content der Feeds eingebunden. Sie werden zwar als bezahlte Werbemittel gekennzeichnet, sehen aber sonst wie klassische Pins aus und bleiben für die User attraktiv. Eine Ausrichtung auf das Alter der Nutzer ist momentan nicht vorgesehen.
Tipp für Neueinsteiger
Werden erste Boards angelegt, sollte die Pinnwand Struktur so attraktiv und übersichtlich sein, dass auch Nutzer, die das Unternehmen weniger kennen, sich angesprochen fühlen. Pinnwände auf Pinterest sind schließlich keine Verkaufsräume und reine Produktkategorien sind daher nicht unbedingt ideal für eine Board Struktur. Denken Sie immer daran: es geht um Inspiration, Erleben und Entdecken.
Fazit
Pinterest kann für Unternehmen eine gute Marketingplattform sein, denn auf keiner anderen Social-Media-Plattform können sie so viel bei gleichzeitig so wenig konkretem Einsatz für Ihr Unternehmen erreichen. Die Lebensdauer eines Pins ist relativ lang und die Möglichkeit der Verbreitung ist aufgrund der Vernetzung mit anderen Plattformen viel größer. Mit regelmäßigen Beiträgen, inspirierenden Beschreibungstexten und guten Produktbildern können Sie auf Pinterest für Ihr Unternehmen eine Menge erreichen.
Wer noch mehr zum Thema Pinterest lesen will …
Analyse-Tool:
http://t3n.de/news/pinterest-analytics-564244/
Promoted Pins:
http://t3n.de/news/promoted-pins-bezahlten-anzeigen-586458/